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Fastenzeit und Ostern

Fastenzeit und Ostern

„Gedenk, o Mensch, dass du Staub bist, dass du zu Staub zurückkehren wirst.“ - Priester beim Aschenkreuz-Zeichnen

Mit dem Aschermittwoch wird die österliche Fastenzeit, die ca. sechs Wochen dauert, eingeläutet. Hierbei wird von Priestern den Gläubigen ein Kreuz aus gesegneter Asche auf die Stirn gemalt, als Zeichen für Vergänglichkeit und Buße. Die katholische Kirche schrieb in dieser Zeit strenges Fasten vor, wo keinerlei Fleischspeisen erlaubt waren und nur eine Mahlzeit pro Tag vorgesehen war. Die Fastensonntage waren ausgenommen. Heutzutage ist dies nicht mehr so streng und die Fastenzeit beschränkt sich oft auf den Aschermittwoch und den Karfreitag. Manche Menschen verzichten zu dieser Zeit auf Laster wie Alkohol, Tabak oder Süßigkeiten. Am Aschermittwoch wurden traditionell Heringe und Brezen gegessen.

Während der Fastenzeit war es üblich zur Beichte zu gehen, um von den Sünden befreit zu werden und sich auf Ostern vorzubereiten. Als traditionelle Fastenspeisen gelten einfache Suppen, Fisch, Kartoffeln, Fastenbrezeln und Fastenbeugeln (Gebäck aus Weizenmehl). Die Fastenbrezel symbolisiert die verschränkten Arme bei einer Gebetshaltung und die runde Form der Fastenbeugel symbolisiert die Sonne, das Licht der Welt – den auferstandenen Jesus.

Vor Ostern spielen verschiedene Tage eine große Rolle:

Palmsonntag: ist der letzte Sonntag vor Ostern. Nach der Palmweihe gelten die Palmzweige als unheilabwehrende Segensbringer. Man steckt sie nach dem Gottesdienst an besondere Plätze im Haus, zum Beispiel in den Herrgottswinkeln oder setzt sie in den Garten bzw. auf das Feld. Selbst alt und getrocknet dienen sie noch zum Räuchern in den Raunächten oder sie werden als Asche für das Aschenkreuz am folgenden Aschermittwoch eingesetzt. Traditionell besteht der Buschen aus neun oder sieben Zweigen.

Gründonnerstag: Mit diesem Tag endet die 40-tägige Fastenzeit und das österliche Triduum sacrum (heiligen drei Tage) beginnt. Traditionell serviert man an dem Tag grüne Speisen, denen man eine reinigende Heilkraft nachsagt. Eier die an diesem Tag gelegt werden, werden Atlasseier genannt. Ihnen wird eine segensbringende Wirkung nachgesagt, so sollen sie auf dem Dachboden gelegt vor Blitzschlägen schützen.

Karfreitag: ist ein traditioneller Trauertag, an dem man dem Leiden und des Sterbens Jesus gedenkt. Er gilt als einer der strengsten Fasttage. In der Kirche ersetzen Ratschen die Glocken.

Karsamstag: ist der letzte Tag der Fastenzeit. Der Tag endet mit dem Beginn der Auferstehungsfeier und der Osternacht.

Ostersonntag: An diesem Tag feiert man die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Die Osterzeit beginnt mit der Auferstehungsfeier am Karsamstag nach Sonnenuntergang und endet 50 Tage später mit Pfingsten. Das Osterbrauchtum zeichnet sich vielfach durch Bezugnahme auf den Frühlingsbeginn aus. Religiöse Vorstellungen von Leiden, Tod und Auferstehungtreffen dabei auf naturbezogene Themen wie Vergänglichkeit und neues Wachstum.